Aktion ‚Schaut hin bei Menschenhandel‘ sensibilisiert

Jedes Jahr werden weltweit Millionen Erwachsene und Kinder verkauft und ausgebeutet. Sie landen in der Zwangsprostitution, Bettelei und vieles mehr - auch in der Region Ostwestfalen-Lippe. Die Fachberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung, NADESCHDA, rief am Internationalen Tag gegen Menschenhandel am 30. Juli zur Aktion „Blue Blindfold“ auf. „Blue Blindfold“ bedeutet: „Schau hin bei Menschenhandel!“.

Die fünfminutige Aktion mit den blauen Augenbinden wurde mehrmals vormittags in Bielefeld und dann noch mehrmals nachmittags in Gütersloh durchgeführt. Unterstützt wurde sie in Gütersloh von „Omas gegen Rechts“, Personen vom Begleitgremium NADESCHDA und durch Passant*innen. Mitarbeiterinnen von Gleichstellungsstellen, der Frauenhäuser, Berater*innen der Prostituierten- und Ausstiegsberatungsstelle THEODORA, Mitglieder einer Kirchengemeinde in Bielefeld, ein Kriminalbeamter im Ruhestand und ein paar Passanten beteiligten sich in Bielefeld an der Aktion. „Blue Blindfold“ will Menschen einladen, sich über diese Problematiken, insbesondere über Zwangsprostitution, zu informieren, sich sensibilisieren und über die Hilfsmöglichkeiten aufklären zu lassen. An der Aktion mit den blauen Augenbinden kann sich jede beteiligen. Denn: „Jeder Fall von Menschen- und Frauenhandel ist einer zu viel.“

73 Frauen betreuten die Mitarbeitenden der Beratungsstelle NADESCHDA allein im vergangenen Jahr, die von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung in Ostwestfalen-Lippe betroffen waren. Die meisten stammen derzeit aus afrikanischen Ländern, werden mit falschen Versprechungen nach Europa gelockt und hier zur Prostitution gedrängt.